Der 11. Pflegefamilientag

Rechte und Pflichten der Pflegeeltern und Pflegekinder oder (Wie) hilft „das Recht“ dem Pflegekind?

Im September führte die Pflegekinder-Aktion St. Gallen zum elften Mal einen Vernetzungsanlass für Pflegefamilien mit Kindern in Dauerpflege durch. Der Familientag fand wieder im Kirchenzentrum St. Konrad in Kronbühl/Wittenbach statt. 15 Familien nahmen teil, insgesamt waren über 70 Personen anwesend, inklusive Helferinnen und Helfer.

Der Anlass fand am statt.
von

Nach den Rückmeldungen vom letzten Jahr war klar, dass das Kinderprogramm wieder in der Kletterhalle St. Gallen stattfinden würde. Die gegen 20 Kinder zwischen 6 und 13 Jahren fuhren mit ihren Begleitpersonen mit einem Sonderpostauto nach St. Gallen. Dort wurden sie wieder von Xaver Hutter, Leiter Jugend und Sport, und seinem Team sowie Instruktoren von der Kletterhalle ins Klettern eingeführt. Und auch dieses Jahr sind Freundschaften entstanden, wie wir erfahren haben (siehe Bericht von Juliette). Die kleineren Kinder wurden an diesem sonnigen, aber kühlen Tag von Christine Schnidrig und ihrem Team betreut, dieses Mal in den Räumen der Kinderkrippe Cavallino.

Nach dem Willkommenskaffee und einer kurzen Vorstellungsrunde hielt der Anwalt und ehemalige Pflegevater Stefan Blum aus Winterthur ein Referat zum Thema „(Wie) hilft „das Recht“ dem Pflegekind?“ Welches ist die für das Kind günstigste Handlungsalternative? Er betonte, dass es immer verschiedene Möglichkeiten, Wege oder Lösungsansätze gebe. Diejenigen Pflegeeltern, die gerade von wichtigen Entscheidungen einer Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB) betroffen sind oder kurz davor stehen, hatten viele persönliche Fragen an den Referenten, auch nach dem Referat. Ein Handout zu den gesetzlichen Grundlagen rundete das Ganze ab.

Nach der Pause bildeten die Erwachsenen Austauschgruppen. Es wurden verschiedene Themen und Anliegen diskutiert, z.B. „Rückführung“, „Anhörung des Pflegekindes/der Pflegeeltern“ und „Biografiearbeit“. Eine Gruppe behandelte das Thema Besuchs-regelungen, das ist DER Dauerbrenner. Ein Fazit war, dass sowohl Pflegeeltern als auch Pflegekinder eine Lobby brauchen.

Nach dem Mittagessen vom Grill schlossen wir unter der Leitung der Pflegeeltern Tanner mit der Geschichte „Das grüne Küken“ ab.

Literaturhinweis: „Das grüne Küken“ von Adele Sansone und Anke Faust, Verlag NordSüd, ISBN 978-3-314-01742-1

Dieses Jahr hat Samuel (10) fotografiert, und Juliette (12) hat einen kleinen Bericht aus der Kletterhalle verfasst. Vielen herzlichen Dank!

Bericht von Juliette

Der Pflegekindertag war zusammen gefasst sehr schön.

Als wir angekommen sind, wurden wir ♥-lich begrüsst und es gab Gipfeli. Die Kinder waren anfangs miteinander sehr scheu, die Erwachsenen eher nicht. Sofort ging es in den Bus, der uns in die Kletterhalle gebracht hat. Im Bus war es eher eine ruhige, aber schöne Fahrt. Die Kinder haben sich sehr gefreut, unter ihnen waren auch wenige, die noch nie klettern waren. Als wir angekommen sind, haben einige getobt, andere haben brav gewartet, aber alle waren sehr motiviert und hatten Spass. Die Leiter waren mit uns sehr freundlich und es gab nach dem Klettern in 3-er Teams einen leckeren Znüni.

Kurze Zeit darauf wurde auch schon an die Kletterwand gewechselt. Nun konnten wir alleine und ohne Hilfe klettern. Ganz oben an der Wand gab es eine Box, an der ein Seil herunter hing. Wir konnten also klettern so hoch wir wollten und uns einfach wieder nach unten ziehen. Das hat mir besonders gut gefallen.

Leider ging es viel zu schnell wieder zurück. Während der Rückfahrt haben viel mehr Kinder miteinander gesprochen und gelacht. Nach dem leckeren Mittagessen mit Schnitzel, Bratwurst oder Käseschnitzel waren die grösseren Kinder grösstenteils auf dem Spielplatz verschwunden. Da haben wir gespielt, gelacht und verschiedene Geräte ausprobiert. Bald war aber auch das zu Ende.

In der Abschlussrunde mit den Erwachsenen und vielen Plüschtieren ging es um einen Drachen, der seinen Papa sucht. Fast jeder hat sich ein Tier geschnappt und eine kleine Rolle vertreten.

An diesem Tag habe ich eine neue Freundin kennen gelernt und wir haben die Telefonnummer getauscht. Dann war es schade, dass wir uns trennen mussten.

von Juliette (12)

Fotos