Jubiläumsanlass – der 10. Pflegefamilientag

Kinder psychisch kranker Eltern verstehen und stärken

Im September führte die Pflegekinder-Aktion St. Gallen zum zehnten Mal einen Vernetzungsanlass für Pflegefamilien mit Kindern in Dauerpflege durch. Der Familientag fand wiederum im Kirchenzentrum St. Konrad in Kronbühl/Wittenbach statt. 18 Familien nahmen teil, insgesamt waren über 80 Personen vor Ort, inklusive Helferinnen und Helfer.

Der Anlass fand am statt.
von Ruth Brüllmann

Die rund 25 Kinder zwischen 6 und 13 Jahren fuhren mit einem Sonderpostauto nach St. Gallen in die Kletterhalle. Dort wurden sie von Xaver Hutter, Leiter Jugend und Sport, und seinem Team sowie zwei Instruktoren von der Kletterhalle ins Klettern eingeführt; die Kinder arbeiteten in Dreierteams. Sie brauchten einerseits Vertrauen, „bin ich wirklich gesichert?“, andererseits Konzentration. Dabei sind auch Freundschaften entstanden, wie wir dann beim Mittagessen erfuhren. Die kleinen Kinder wurden an diesem sonnigen Tag wie jedes Jahr unter der Leitung von Christine Schnidrig und ihrem Team draussen beim Spielplatz betreut.

Die Erwachsenen begrüssten wir im grossen Saal. Nach einer kleinen Vorstellungsrunde hielt Frau Dr. Martina Hasler vom KJPD des Kantons St. Gallen ein Referat zum Thema „Kinder psychisch kranker Eltern verstehen und stärken“. Anhand der Geschichte der 9-jährigen Mona diskutierten wir beispielhaft die Belastungen, die durch die psychische Erkrankung einer Mutter entstehen können; wir dachten darüber nach, was ein Kind in dieser Situation braucht. Frau Hasler beschrieb die Besonderheiten einiger psychischen Erkrankungen und schilderte die Bedürfnisse von Kindern psychisch kranker Eltern. Ein Handout mit Formulierungshilfen für eine kindgerechte Psychoedukation und ein Gesprächsleitfaden „Krankheitsinformationen“ rundeten das ganze ab.

Nach der Kaffeepause starteten die Erwachsenen in ihre Austauschgruppen. Es wurde zu verschiedenen Themen und Anliegen diskutiert, so die Frage „wie gelingt es, die Wertschätzung gegenüber psychisch belasteten Eltern beizubehalten?“. Auch wurden Erfahrungen mit Therapien bei Kindern und Pflegekindern besprochen sowie Supervisionserfahrungen von Pflegeeltern ausgetauscht. Eine Gruppe behandelte das Thema Besuchsregelungen.

Zum Abschluss informierten Rosemarie Raslan und ich über Angebote und Erfahrungen der Pflegekinder-Aktion St. Gallen. Nach dem Mittagessen vom Grill schlossen wir unter der Leitung von Marjann-Kathrin Rutishauser mit einer Sing- und Tanzrunde ab.